Zwhatt

Regensdorf

Die Bandstadt im Zwischenraum von drei bestehenden Gemeinden bildet retroaktiv ein lineares Rückgrat für die Stadtwerdung der Region.

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Schon die letzten Entwicklungen auf dem Zwhatt-Areal weisen eine grosse typologische Breite auf – Hochhaus, Terrassenhaus, Doppelriegel, Pavillon, Loggia.

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Mit dem Baufeld F löst die Strategie eines vielfältigen typologischen Ensembles ein weiteres Potenzial ein: es gelingt den gewerblichen und industriellen Gebäudebestand einzubinden.

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Die industrielle und gewerbliche Logik aus längsgerichteten Gassen, Hallen und Infrastruktur bildet die Grundlage für die neuen Stadträume.

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Intensive Grünstrukturen überlagern diese Ordnung und erzeugen eine hohe atmosphärische Dichte sowie ein attraktives Wohnumfeld.

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Die Shedhallen werden differenziert aufgelöst – teils bleiben sie gedeckt, werden privatisiert und gliedern sich den Neubauten an.

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Die Räume unter den Sheds werden transformiert und öffentlich wie privat neuen Nutzungen zugeführt. Das Potenzial gewerblicher Gebäudestrukturen, die Wohnungen zugeschaltet werden können, besteht in den Möglichkeiten für «offene» Räume und spezifische Lebensmodelle.

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Mal angenommen Jede/r hätte ein eigenes Atelier: Was wäre da alles möglich! Am Motorrad schrauben, Kakteen sammeln, Sterne beobachten,  Nähen, Töpfern, Zeichnen, Arbeiten sowieso: Das Atelierhaus

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In den Obergeschossen wird das Atelierhaus in der Längsachse geteilt: zur Shedgasse wird eine regelmässige Zimmerschicht  gebildet. 

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Strassenseitig löst sich die Gebäudestruktur aus dem Raster und bietet jeder Wohneinheit einen überhohen Atelierraum.

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Ein effizienter Skelettbau mit linienartigen Bauteilen aus vorgefertigten Stahlbeton greift das Konstruktionsprinzip von «Re-use» und «Dis-assemble» konsequent auf.

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Die überhohen Wohnateliers sind grosszügig zum Strassenraum verglast und holen Licht bis in die Mitte des Gebäudekörpers wo sich die Küche galerie-artig zum Atelier öffnet. 

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Das Grand Chalet: Die vorgefundenen Leimbinder  werden zu Namensgebern eines kompakten, effizienten und zugleich reichhaltigen Gebäudetyps.

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Fern von einer Romantik des Ländlichen wird hier dicht beieinander und miteinander gelebt. In den Obergeschossen reihen sich 2.5 – 5.5-Zimmer-Whg. um den zentralen Kern des Punkthauses. 

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Dreh- und Angelpunkt der Wohnung ist die «Halle», die von geschälten Stämmen gefasst und gezeichnet atmosphärische Dichte besitzt aber auch als funktionales Zentrum der Wohnung genutzt werden kann.

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Die Wohnungen profitieren mehrheitlich von zweiseitiger Orientierung über Eck und zeichnen sich durch flexibel nutzbare Individualräume, eine abschliessbare Küche, sowie eine umlaufende Balkonschicht mit grosszügigen Loggien in den Ecken aus. 

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Das Gartenhaus: Die Konstruktion unterstützt den Charakter des Gartenwohnens mit einem archaisch massiven Mauerwerk aus Lehmsteinen, Hourdisdecken aus Stahlträgern mit Lehmfüllungen.

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Man betritt das Zuhause aus der Shedgasse oder vom zweigeschossigen Laubengang aus und erreicht eine Essküche. Die Wohnräume mit Garten oder Terrassen orientieren sich alle nach Südosten.

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Aus der Mitte heraus entwickelt sich die Wohnung nach oben und/oder unten und erschliesst das Geschoss mit Individualräumen und Bad, das damit vom Erschliessungsraum losgelöst ungestörte Privatheit besitzt.

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Die Bandstadt als neue Zentrumsidee

«Die Verländlichung der Stadt und die Verstädterung des Landes» Arturo Soria y Mata

Anders als die historischen Vorläufer der Bandstadt, besteht die Entwicklung zwischen Regensdorf und Watt nicht aus einer Neugründung und bezieht sich auch nicht auf die damit verbundenen Gartenstadt-Ideen. Das Band, welches hier neu eingeführt wurde, bildet retroaktiv ein lineares Rückgrat für die Stadtwerdung der Region im Zwischenraum von drei bestehenden Gemeinden, mit der Furttal-Promenade als zentraler Achse. 

Entscheidend für die weitere Entwicklung des Quartiers ist, dass die dynamische Entwicklung der Bandstadt an die bestehenden Strukturen bestmöglich angebunden wird und mit ihnen im Dialog steht. Um sich mit dem gewachsenen Kontext zu verzahnen, gar eine Einladung auszusprechen, bleiben die Ränder des Baufeldes F porös und durchlässig. 

 

Typologischer Städtebau für eine vielfältige Nachbarschaft

Die typologische Homogenisierung, die noch das Richtprojekt aus einem Planstadtgedanken heraus verfolgt hat, wäre eine vergebene Chance gewesen. Schon die letzten Entwicklungen auf dem Zwhatt-Areal weisen eine grosse typologische Breite auf – Hochhaus, Terrassenhaus, Doppelriegel, Pavillon, Loggia. Ebenso charakteristische Freiräumen binden das heterogene Feld zusammen. 

Mit dem Baufeld F löst die Strategie eines vielfältigen typologischen Ensembles ein weiteres Potenzial ein: es gelingt den gewerblichen und industriellen Gebäudebestand einzubinden. Neben der ökologischen Sinnfälligkeit des Weiterbauens liegt gerade hierin auch die Chance für ein Anknüpfen an die Geschichte des Ortes, sowie für eine Eigenständigkeit der zukünftigen Entwicklung. Die Shedhallen verlieren dabei ihr Wesen nicht und öffnen sich doch zu ihrem Umfeld– sie werden zu einem prägenden Angebot an der Schnittstelle zum Stadtraum.

Atelierhaus und Gartenhaus besitzen eine typologische Verwandtschaft und machen doch ganz unterschiedliche Angebote. Beide vereinen Maisonetten und Geschosswohnungen und weisen eine grosse typologische Klarheit bei gleichzeitiger Reichhaltigkeit im Wohnungsmix auf. 

Das Grand Chalet bietet als Punkthaus am Übergang zur Furttal-Promenade nochmals ganz eigene Möglichkeiten in Abgrenzung zu den beiden Riegelbauten. 

Der Ausdruck aller drei Bauten unterscheidet sich ganz bewusst. Die Sheds als Horizont des Sockels auf Augenhöhe und die charakteristischen Freiräume binden das Ensemble ausreichend zusammen. Es entsteht eine Reichhaltigkeit auf allen Ebenen: in der Architektur, der typologischen Ordnung, im Wohnangebot und Vermarktungsansatz, in der Konstruktion und im Standard. Das tut dem heranwachsenden Ort aus der Retorte unermesslich gut.

 

Ein Freiraumnetz aus Hallen, Gassen und Aquädukten

Die industrielle und gewerbliche Logik aus längsgerichteten Gassen, Hallen und Infrastruktur bildet die Grundlage für die neuen Stadträume. Intensive Grünstrukturen überlagern diese Ordnung und erzeugen eine hohe atmosphärische Dichte sowie ein attraktives Wohnumfeld: Die Shedhallen werden differenziert aufgelöst – teils bleiben sie gedeckt, werden privatisiert und gliedern sich den Neubauten an; teilweise werden die Skelette ganz freigelegt und verleihen dem Freiraum als bewachsene «Super-Pergolen» Rhythmus und atmosphärische Dichte. Das Grün der Pflanzen durchdringt die Skelette immer wieder neu. Die Freiraumtypen werden dabei zwischen Halle, Platz, Gasse und Garten vielfältig dekliniert und erzeugen spezifische Adressen und Nutzungsangebote. Auch die bestehenden Kastenträger, die heute der technischen Groberschliessung der Shedhallen dienen, werden aktiviert: Als robuste Längskorridore werden sie ebenfalls umdeutet und ihr Potenzial für eine Integration in den Wasserhaushalt des Areals ausgelotet. 

 

Zweistufiger Studienauftrag im Einladungsverfahren, Zwhatt Baufeld F, Empfehlung zur Weiterbearbeitung Masterplan und Baufeld F1
Wettbewerb 2024, Planung und Ausführung 2025-2030

 
Bauherrschaft: Pensimo Managemnet AG
 
Projektteam Studienauftrag:

Donet Schäfer Reimer Architekten GmbH

Seforb sarl

Waldhauser + Herrmann AG

Stefan Schrader AG - Büro für Nachhaltigkeit am Bau